Der Wind singt leise in den Bäumen
Der Wind singt leise in den Bäumen
und in so manchen dunklen Räumen
hat man aufgehört zu Träumen,
zu Leben und sich aufzubäumen.
Wie ein abgetragenes Hemd,
scheint das Leben uns heut fremd.
Alternativlos ist die Devise
und so mancher große Lobby Riese
hält geschickt die Fäden in der Hand,
drückt die Kleinen an die Wand.
Da tun sie sich bekriegen
und werden doch nie siegen.
Verbreiten Angst und Schrecken,
am Arsch können sie mich lecken.
Geben Kindern Munition und Waffen,
machen sie zu kleinen, willenlosen Affen.
Rauben ihnen ihre Jugend,
verkaufen das als einzig wahre Tugend.
Es wird heut nichts mehr abverlangt,
die Rebellen haben abgedankt.
Die Ideale sind schon lang verkauft,
der Staat uns mit Sicherheit und Schonung tauft.
Herrgott, So kann das doch nicht weiter gehen,
Weg geschoben, nichts gesehen.
In unserm Land geht es stets voran.
Doch ehrlich, hier fängt der ganze Unsinn doch schon an.
Der Lohn ist nur ein Taschengeld,
die Mieten nicht von dieser Welt.
Die Mittelschicht ist abgeschafft,
die Schere zwischen Arm und Reich die klafft.
Die Alten wollen wir auch nicht mehr
und Kinder zählen schon lang nichts mehr.
Und von der ewig Jugend singe,
das ewig Leben ist das Maß der Dinge.
Internet und Schönheitswahn
und ein ausgeschlag´ner Zahn.
Hilfsbereit und Nachbarschaft
stören nur die Geldherrschaft.
Ich denk ein Jesus müsst mal wieder her.
Einer der ganz unbefangen,
all die falschen Werte an zu prangen
auch im Stande wär.
Einer der sich nicht nur bereichert
sondern auch mal glücklich scheitert.
Auch ein kleiner Robin Hood
wär mal wieder gut.
Doch so lange wir uns selbst verkaufen,
unsre Ideale von uns Laufen,
wird das hier nichts werden
auf dieser schönen Erden.
Oliver Edmund Moser, 2014